Sabbioneta - Dr Knöpfleswäscher Wolfgang Wulz

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Sabbioneta

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Bleibende Erinnerung an Dr. Hildegard Wulz M.A.

Es war im Advent 2002, als die Oberlehrerin Hildegard Wulz in einem letzten Willensakt ihre Dissertation verteidigte. Zwei Wochen später starb sie. Vier Jahre später erinnert ein repräsentatives Buch an die engagierte Pädagogin und Kunsthistorikerin.
Promovierte Oberlehrerinnen sind eine eher seltene Spezies – Hildegard Wulz war eine von ihnen: Zwei Wochen vor ihrem Tod am 7. Januar 2003 verteidigte sie in einem letzten Willensakt ihre kunstgeschichtliche Dissertation über die "Galleria degli Antichi des Vespasiano Gonzaga in Sabbioneta" und erwarb damit den akademischen Grad einer Dr. phil.
Ihre Brüder Dr. Hanno Wulz,  Biberach, und Dr. Wolfgang Wulz, Herrenberg, sowie deren vier Kinder haben inzwischen die Doktorarbeit ihrer Schwester und Tante als "bleibendes Dokument der Erinnerung" an die viele Jahre in Heidenheim, Freiburg i. Br. und zuletzt in Riedenburg/Altmühltal tätige Pädagogin und spät berufene Kunsthistorikerin als Buch auf den Weg in die Öffentlichkeit gebracht.
Nach ihrer Pensionierung im Jahr 1992 hatte sich Hildegard Wulz mit dem ihr eigenen Durchsetzungsvermögen noch einmal neu orientiert und an der Uni Regensburg ein Magisterstudium in Kunstgeschichte abgeschlossen.
In Professor Hans-Christoph Dittscheid fand sie dort auch einen aufgeschlossenen und fordernden Doktorvater, der ihr Sabbioneta-Projekt von Anfang an mit großem Interesse begleitete und den Drang der Senior-Doktorandin Wulz nach Wissen und Vermittlung zu schätzen wusste.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Ein 183 Druckseiten umfassendes Opus mit 385 Abbildungen und einer farbigen Falttafel, die das Schema eines 26 Bilder umfassenden Zyklus der Allegorien von der "Astronomia" bis zur "Victoria" umfasst.
Hans Schüller, der Herausgeber des in der renommierten Reihe "Studien zur internationalen Architektur- und Kunstgeschichte" als Band 42 erschienenen Werkes, erläutert dazu: "Die Galleria degli Antichi in Sabbioneta unweit von Mantua gelegen, ein bedeutender Galeriebau des Cinquecento, der größte und modernste seiner Zeit in Oberitalien und besonders ausgezeichnet durch seine Ausstattung mit qualitätvollen Fresken, erfuhr durch die Dissertation von Hildegard Wulz erstmalig eine umfassendere Bearbeitung."
Grundlegende Arbeit
Die Darstellung des kulturgeschichtlichen und kunsthistorischen Zusammenhangs dieses Bauwerks innerhalb Sabbionetas im Cinquecento sowie die Rolle des Bauherrn Vespasiano Gonzaga (1531 bis 1591) als Protagonisten des Bauwerks und seiner Ausstattung lag der Autorin ebenso am Herzen wie die Herstellung vielfältiger Bezüge zu seiner ambitionierten Persönlichkeit.
Die Arbeit richtet ihr besonderes Augenmerk auf die Untersuchung der Ikonographie der Galerie mit ihren Allegorien und ihre kosmologische Interpretation. Hierzu hat die Verfasserin einen grundlegenden Ansatz zur Erarbeitung des diesbezüglichen Kontextes für die weiterführende Forschung aufgezeigt. Das Schema der Wandmalereien in der "Galleria degli Antichi" in Sabbioneta unter besonderer Berücksichtigung der Allegorien im Maßstab 1:100 erlaubt in eindrucksvoller Klarheit eine Gesamtschau der vielachsigen Systematik der Galleria.
Die Ergebnisse der Untersuchungen mit ihrer erstmals konsequenten und überzeugenden Darlegung der Ikonographie der Galleria sind es wert, allgemein zugänglich gemacht zu werden. Sie bleiben grundlegend für das Verständnis und die weitere Erforschung, die ein Herzensanliegen von Hildegard Wulz war.
zit. nach Dr. Manfred Allenhöfer, Heinheimer Neue Presse

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